Die südafrikanische Münzprägeanstalt South African Mint prägte 22 Jahre lang die 1 Rand sowie die 2 Rand Goldmünze mit dem Motiv des Springbocks. Dies erinnert schon sehr an die „Krügerrand“-Münzen, die allerdings erst sechs Jahre später „geboren“ wurden. Die Rand-Goldmünzen stellten also somit die Vorväter dieser Münzen dar und gelten als deren Vorläufer.
Im Jahre 1961 kam es mit den Nachbarstaaten Südafrikas zu einer Währungsunion und das bisherige Südafrikanische Pfund wurde durch den „Rand“ als offizielles Zahlungsmittel abgelöst. Die Bezeichnung der neuen Währung leitet sich aus der Abkürzung des Namens der edelmetallreichen Region „Witwatersrand“ ab, wo vor allem Gold besonders reichhaltig abgebaut wurde. Die Prägung der 1- und 2-Rand-Goldmünzen wurde allerdings bereits Anfang der 1980er Jahre eingestellt, sind aber bis heute in der Republik Südafrika ein gesetzliches Zahlungsmittel. Allerdings nur in der Theorie, denn schon allein der reine Materialwert liegt in der Praxis deutlich über dem aufgeprägten Nominalwert der Rand-Münzen.
Bezüglich der Feinheit und des Münzgewichts orientierte man sich an den Sovereign-Münzen des britischen Empires. Auch in Südafrika, als ehemaliger britischer Kronkolonie, waren diese Münzen in Umlauf und wurden sogar teilweise vor Ort geprägt. Deshalb nahm man sich die Sovereigns zum Vorbild, weshalb die Rand-Goldmünzen zu 916,66% aus Gold (das entspricht 22 Karat) und zum restlichen Bestandteil aus Kupfer sind. Dieses Legierungsmetall ist nicht nur ein Schönheitsmerkmal: der rötliche Schimmer der Rand-Münzen zeigt auch ein charakteristisches Merkmal an, denn durch den Kupferanteil erhalten die Münzen die nötige Härte gegen Abrieb, den sie als eine Umlaufmünze im Alltag unbedingt brauchen.
Die Vorderseite der Rand-Münzen ziert das Abbild des niederländischen Schiffarztes und Kaufmanns Jan Anthoniszoon von Riebeeck (1619-1677). Dieser erhielt von der Niederländischen Ostindien-Kompanie den Auftrag eine neue Handelsniederlassung zu gründen. Gründungsort dieser Handelsniederlassung sollte die südlichste Spitze des afrikanischen Kontinents sein. Dies tat er auch erfolgreich und wurde Begründer und erster Verwalter dieser neuen niederländischen Kolonie: die heutige Stadt Kapstadt. Nach 200 Jahren als niederländische Kolonie wurde sie dann später britische Kronkolonie und Von Riebeeck ging als Gründer in die Geschichtsbücher ein.
Die Umschrift der Rand-Münzen bildet der Wahlspruch „Einigkeit macht stark“, der nicht nur in einer der Landessprachen in „Afrikaans“ (hier „Eendrag Maak Mag“), sondern auch in Englisch (hier: „Unity is Strength“) lesbar ist. Der Bezug zur englischen Sprache scheint eindeutig, interessant ist der Aspekt des Afrikaans auf den Rand-Münzen. Diese Sprache wurde früher auch als Kapholländisch oder Kolonial-Niederländisch bezeichnet und stellt heute einer der elf Amtssprachen Südafrikas dar. Grundlage für Afrikaans ist ein südniederländischer Dialekt. Graphisch sind beide Sprüche jeweils durch ein Blütenornament voneinander getrennt. Die Platzierung der Sprüche erfolgt im Wechsel, denn auf der 1-Rand-Goldmünze ist die englische Version auf der rechten und auf der 2-Rand-Goldmünze auf der linken Seite der Münze angebracht.
Wie bereits erwähnt ist das Haupt-Motiv der Randmünzen das ehemalige Wappentier Südafrikas, der Springbock, zu sehen. Diese gazellenartige Antilope ist in Südafrika und in den angrenzenden Gebieten beheimatet, so zum Beispiel in Angola, Botswana und Namibia. Der Springbock kommt vor allem in offenen, kurzgrasigen Landschaften der Ebenen und im Hügelland vor, die sich auch stilisiert auf den Rand-Münzen wiederfinden. Außerdem sind über dem Tierbild das jeweilige Prägejahr, sowie der Nennwert in Rand „R“ abgebildet.