US Gaudens 1907-1933

Die 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens

Ein handliches Stück Geschichte: Die 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens
Mit der klassischen Goldmünze 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens betrachten Sie amerikanische Münzgeschichte. Sie wurde jährlich zwischen 1907 und 1933 in den drei Prägeanstalten von Philadelphia, San Francisco und Denver geprägt und sah in dieser Zeit nur wenige Änderungen, die weiter unten besprochen werden. Sie schrieb insofern Geschichte, als es das erste Mal war, dass ein berühmter Bildhauer, nämlich Augustus Saint-Gaudens (1848 - 1907), eine US-Goldmünze gestalten durfte. Dies geschah auf Einladung des damaligen Präsidenten Theodore Roosevelt. Ironischerweise war es der Präsident mit demselben Nachnamen, Franklin D. Roosevelt, der 1933 wegen der grassierenden Weltwirtschaftskrise nicht nur die Produktion dieser Münze einstellen ließ, sondern sogar den Privatbesitz von Gold (bis auf Schmuck und Medaillen) verbieten musste. Als Zahlungsmittel mit 20 Dollar Nennwert fiel der Double Eagle nicht unter geschützten Privatbesitz.
 

Es gibt starke Schwankungen in den Stückzahlen pro Jahr
Die meisten Münzen des Ausgabejahres 1933 wurden wieder eingeschmolzen, was wenige entkommene Exemplare ungeheuer selten und wertvoll werden ließ. Die übrigen Jahrgänge hatten uneinheitliche Stückzahlen für den 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens. Auch die Prägeanstalten wechselten sich in ihren Anteilen an einer Jahresproduktion ab. Es gibt dazu Jahrgänge, die ausschließlich in einer einzigen Einrichtung des U.S. Schatzamtes gefertigt wurden, so das erste Jahr und 1912, 1921, 1928, 1929, sowie die letzten beiden Jahre in Philadelphia. 1916 und 1930 (dann lediglich 74.000 Stück) war nur die Münze von San Francisco aktiv. Die Jahre 1924 und 1925 sahen sehr viele 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens Münzen herauskommen, nämlich über 10 und dann 9,54 Millionen Stück. Ein letzter Höhepunkt war 1928 mit 8,816 Millionen Stück dokumentiert worden - und alle Münzen dieses Jahres alleine erzeugt in Philadelphia. Dazwischen liegen Jahrgänge mit vielleicht nur knapp 150.000 Stück (1912) oder um die 500.000 Exemplare (1908, 1921).

Was auf der 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens zu sehen ist
Es ist klar, dass diese schwankenden Zahlen den Sammlerwert bestimmter Jahrgänge des 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens ausmachen. Zwar wurden 1933 noch 445.500 Stück herausgegeben, jedoch fast alle wegen des Golderlasses wieder eingeschmolzen. Noch Jahrzehnte später spürte das Schatzamt den wenigen Münzen nach, die der Vernichtung entgangen waren. Auch der Anfang war alles andere als harmonisch. Der Plan von Augustus Saint-Gaudens sah vor, diese Münze im Hochrelief-Verfahren zu gestalten. Damit gab es in Probeprägungen und zu Anfang der ersten Serie nichts als Probleme, sodass man nach 12.000 Prägungen aufgab und zum Flachrelief zurückkehrte. Saint-Gaudens hatte auf Einladung Roosevelts 1904 eine 1 Cent, sowie 10 und 20 Dollar Goldmünzen entworfen, erlebte allerdings nicht mehr die Edition der 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens, vor deren Erstausgabe er 1907 verstarb. Auf der einen Seite zeigt sein Design 'Lady Liberty' auf den Betrachter zuschreitend, mit einer Fackel in der einen Hand und einem Zweig in der anderen, im Hintergrund das Kapitol. Die andere Seite lässt einen Weißkopfadler, das Wappentier der USA, im Profil gesehen vor Sonnenstrahlen vorbeifliegen.
 

Evolution des Double Eagle während der Ausgabezeit
Die Veränderungen im Verlauf der Prägegeschichte des 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens sahen die Hinzufügung zweier weiterer Sterne (welche die Bundesstaaten symbolisieren) auf der Liberty Seite im Jahr 1912, weil New Mexico und Arizona der Union beigetreten waren. Schon 1908 war die erste Änderung nötig geworden, da die Öffentlichkeit auf dem 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens das Motto "In God we trust", wie man es auch von den Banknoten her kennt, vermisste. Wenn Sie einen Buchstaben 'D' auf der Münze entdecken, stammt sie aus der Prägeanstalt in Denver, ist es ein 'S', kommt sie aus San Francisco. Philadelphia als Zentrale macht sich nicht über ein Kürzel bemerkbar, also sind alle übrigen Münzen dort entstanden. Auf der Randprägung ist der zweite Wahlspruch der USA zu finden, "E Pluribus Unum" mit dreizehn Sternen, was auf Lateinisch "Eines aus Vielen" bedeutet und auf die Gründungsstaaten der Union hinweist.
 

Die technischen Eigenarten der 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens
Im Format und in der Zusammensetzung unterscheidet sich die 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens nicht von der anderen berühmten Goldmünze der USA, dem Liberty Head Double Eagle (1850 bis 1907), dem Vorläufer der Saint Gaudens Serie. Die Goldfeinheit liegt bei 90 %, mit einem Restanteil an der Legierung in Kupfer. 33,43 Gramm wiegt eine einzelne 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens, bei 34,1 mm Durchmesser und 2,41 mm Materialstärke.

Ein später Neuversuch mit der 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens
Wie das Original-Design der 20 Dollar Gold American Double Eagle Saint Gaudens mit Hochrelief ausgesehen und sich angefühlt hätte, kann man übrigens seit 2009 handfest nachempfinden, seit in diesem Jahr die US-Münzanstalt die Version herausgab, die Saint-Gaudens ursprünglich im Sinn hatte. Diese Retro-Ausgabe ist jedoch kleiner, 27 mm im Durchmesser und 4 mm dick, bei einer Unze Goldanteil. Davon gab es etwas mehr als 115.000 Stück. Hier ist das Kapitol jedoch kleiner abgebildet und die Anzahl der Bundesstaaten musste auf 50 aktualisiert werden. Offenbar hat die moderne Prägetechnik weniger Probleme mit einer Hochprägung als noch zu Zeiten von Roosevelt und Saint-Gaudens.